Gegen 12:00 führt mich der Weg ins „Fachwerkhaus“ am Fuß des Bensberger Schlosses. Auf der Terrasse hinter dem Haus bin ich der erste Gast und suche mir einen Platz aus mit Blick auf die Innenstadt. Zwecks Überbrückung von
Wartezeiten bringt man mir gerne einige Zeitschriften, die allerding keine Gelegenheit bekommen ihre Funktion zu erfüllen. Zur Begrüßung wird mir auf einer Schiefer-Tafel eine kleine quiche mit Bärlauch-Creme Füllung hingestellt, der sobald ein amuse bouche mit Spargelcreme und einem Löffelchen Büsumer Krabbensalat folgt. Ist das bei einem Mittagessen üblich? Ist dieses nicht eher finanziell auf Kante genäht und dient der Auslastung von Personal und Küche? Natürlich nehme ich das alles gerne!
Als Vorspeise wähle ich die Karottencreme-Suppe. Wie erwartet wird die milde Süße der Karotten durch etwas Ingwer abgefangen. Die Verwendung eines Geflügel-Fonds kann ich nicht erkennen, was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut. Schön. Als Weinbegleitung erscheint mir der Grauburgunder „Hand in Hand“ (Meyer-Näkel & Klumpp, 2014, Baden) als passend. Dieser ist kräftig genug, um auch einem Gericht mit leicht asiatischer Würzung Stand zu halten – und wird von der aufmerksamen Dame des Hauses stets nochgegossen.
Der folgende Sauerbraten stellt schon von der Menge her ein vollständiges Mittagessen dar. Dem Kartoffelpüree und Wirsing liegen zwei reichlich bemessene Scheiben Braten auf (leider ohne gelungenes Bild). Das Püree erscheint mit etwas trocken, vielleicht hätte hier ein (zusätzlicher?) Stich Butter geholfen. Das Fleisch ist von fester Konsistenz. Geschmacklich hätte ich gegen eine noch rheinischere Art mit etwas mehr Essig und Rosinen/Würze nichts einzuwenden gehabt. Ansonsten – gelungen.
Drei-Gänge Mittagsmenü + geschätzte 0,4l Wein: 27,50
Das Fachwerkhaus
Burggraben 37
51429 Bergisch Gladbach
schildi54
30. Mai 2015
Einem Gerücht folgend besuchte ich „Das Fachwerkhaus“ heute zur Mittagszeit. Es stimmt tatsächlich. Das Betreiberpaar wird seine Dienste am 20. Juni diesen Jahres einstellen. Begründet wird dies mit einer zu kostenintensiven Renovierung bei dem avisierten Kauf des denkmalgeschützen Hauses.
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