Bei Besuch kurz nach Öffnung eines Restaurants hat man neben der ungeteilten Aufmerksamkeit des Personals und freier Platzwahl auch einen ungehinderten Blick auf die Räumlichkeit.
Was im obigen Bild nicht erkennbar ist sind zwei Séparée-ähnliche Tischgruppen im Rücken des Betrachters. Linker Hand ist das „Aquarium“ der Küche erkennbar, rechts gegenüber schließt sich der Gang Richtung Tür an.
Die Position des Enoteca ist nicht ubedingt einfach, muß es doch antreten auf der einen Seite gegen das Vendome im gleichen Hause sowie gegen das Fachwerkhaus auf der anderen Seite der Skala. Vielleicht hat sich die Situation etwas entspannt nachdem der neue Pächter des Fachwerkhauses seinen Fokus etwas in Richtung „bezahlbarer“ verschoben hat.
Dagegen ist das Enoteca sich treu geblieben was Preise und auch Anspruch betrifft. Die Karte weist neben den „Lieblingsgerichten“ der italienischen Küche ein klassisches sowie ein modern interpretiertes Menu aus, jeweils in fünf Gängen, die aber auf drei oder vier reduziert werden können. Zu den Menus werden auch jeweils begleitende Weine angeboten.
Ich komme mit den Streichungen in den Menus nicht zurecht, und so fällt meine Wahl auf das neu interpretierte Menu mit fünf Gängen – man gönnt sich ja sonst nichts. Also auch mit Weinbegleitung.
Zu dem modernen Menu listet die Karte auf:
Gänseleber Panna Cotto „Barista“ mit Kaffeesud, Milchcreme und Dörraprikosen |
Ca dei frati, 2012 Pratto, Lombardei |
Gegrillte sizilianische Aubergine mit Kefir, Safran-Vinaigrette und Kräutern |
Castelfeder, 2013 Pinot Grigio, Südtirol |
Gegrillte Seetäufelbäckchen mit Muschelminestrone, Kalbskopf, Gemüsesalat, Risotto und Senfsauce |
Planeta 2012 Chardonnay, Sizilien |
Lammrücken und -schulter mit Gremolata, Brokolispargel mit gebeiztem Eigelb, Seitlinge und Cipollinipuree |
Fattoria di Magliano 2010 Paggio Bestiale, Toskana |
Amedei-Schokoladencreme mit Holunderblütenessenz Teestreusel, Joghurt-Eßpapier, Brombeersorbet |
Giacomo Bologna 2013 Moscato d’Asti, Piemont |
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Muß ich am Essen herumkritisieren? Ist das die Essenz des blogs?
Hoffentlich nicht. Nein, mir hat alles gut gefallen. Auch waren die Portionen so bemessen, daß die fünf Gänge ohne wesentliche Mühen „bewältigt“ werden konnten.
Allein der Chardonnay hatte eine kräftige Holznote, was ich überhaupt nicht mag. Aber da wird es sicher auch weniger kritische Weintrinker geben.
Noch ein Hinweis zur Weinbegleitung. Es werden fünf mal 0.1 l Wein gereicht. Nach Bedarf – und dieser ergab sich in meinem Fall tatsächlich – kann auch nachgeschenkt werden, wodurch der Konsum in summa leicht auf eine Flasche hochschnellt …
Ach ja! Die Kosten
5-Gänge Menu samt Weine und Aperitiv: 135 Euro
Posted on 22. April 2015 von schildi54
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