Rausmühle – Ländliche Idylle nicht nur für Ausflügler

Posted on 21. August 2015 von

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Von Gladbach kommend geht es wieder auf die B51 – Gut Landscheid und Schmuck Kastl links liegen lassend – in Richtung Wermelskirchen. Mit dem Besuch der Rausmühle endet vorerst unsere kleine Tour zu Lokalen, die sich um die „Bergische Landstraße“ (B51) gruppieren. ImP1000381-grussÖrtchen Hilgen geht es rechts ab Richtung Täler des EIfgenbachs – ein bei vielen Wanderern und Naturkundlern beliebtes Ausflugsziel. Schon auf dem Parkplatz empfängt uns der Eifgenbach mit vernehmlichen Rauschen. Leider liegt die Außengastronomie auf der dem Bach abgewandten Seite des Hauses. Daher – und auch weil es bald etwas frischer werden könnte – nehmen wir innen Platz. Das Ambiente spiegelt die Herkunft des alten Gebäudes wieder. Museale Dekorationen wie alte Waffeleisen, eherner Küchenherd und das an der Decke angebrachte Getriebeteil weisen darauf hin, daß die Mühle noch bis in die 1960er Jahre in Betrieb war. Schön wäre es, einige Worte über die Historie des Hauses z.B. im Vorspann der Menü-Karte lesen zu können. Diese listet auf der ersten Seite die angebotenen Aperitife (2,90 bis 7,50 €) von Hugo über Prosecco bis Martini, aber auch einige Kombinationen mit Lillet. Die Weinkarte wird uns von der freundlichen und aufmerksamen Bedienung getrennt gereicht, zusammen mit dem Gruß aus der Küche. Dieser überrascht mich eigentlich angenehm. Nachdem in vielen Restaurants mit diesem kleinen Gruß immer mehr Aufwand betrieben wird und er mehr und mehr zu einer Vorspeise mutiert, hat dieses kleine Schnittchen mit in Olivenöl und süßem Senf gebeiztem roast beef etwas befreiendes an sich. Klassisch.

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Auf der ersten Seite der Karte werden einige Kleinigkeiten wie „Selbstgemachte Gnocchi mit Ziegen-Frischkäse, Kirschtomaten-Schmelze / Rauke / Pinienkerne“ angeboten. Ich nehme das Tagessüppchen, eine hausgemachte Paprikasuppe mit etwas Chiliöl und einer Scheibe Baguette. Dann kommt der „Bergische Panhas“ (13 €)mit Kartoffelpüree, geschmorten Äpfeln, Zwiebeln und Mühlensenf. Der Panhas ist nicht nur ordentlich gewürzt, sondern auch richtig cross gebraten. Das Püree entpuppt sich bei näherer Betrachtung als ein gut gemachter Stampf (mit noch einigen wenigen kleinen Knötchen). Die Apfelsegmente sind nicht nur Dekoration, sondern tatsächlich angeschmort – wie auch die Zwiebeln. Wirklich gut gemacht! Zum Panhas passt ein Glas Rotwein. Ich nehme den „Mala Vida“ , (Bodegas Araez), beschrieben als „Aromen dunkler Früchte, Lakritz, Kräuternoten“. Ich erkenne etwas Kirsche und Kräuter, für das Lakritz fehlt mir die Phantasie. Der Wein kommt flach herüber, sodaß ich auf eine etwas zu lange offen stehende Flasche tippe. Es gibt halt zu viele Biertrinker (seuftz).

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Zu guter Letzt nehme ich die als „Blumentopf“ bezeichnete Nachspeise. Darin befinden sich am Boden nebeneinander jeweils eine Schicht Schokoküchlein (noch warm) und ein Sorbet von Früchten (angeblich Holunder, aber ich bezweifele das), darüber eine Vanillesahne, oben abgedeckt durch eine Schicht reichlich bemessenen Kakaopulvers. Letzteres hätte ich nicht gebraucht, aber der erdige Farbton ist wohl ein Muß um daraus ein Zweiglein Minze wachsen zu sehen.

Resümee: Die Küche ist für ein Haus dieser Kategorie sehr in Ordnung, das Preis/Leistungs-Verhältnis sehr gut. An den Weinen kann man noch etwas tun (es sollte auch alles da sein, was auf der Karte steht).

Preise: Aperitif, Wein, Suppe, Panhs, Blumentopf    37 €

 

Rausmühle 1
42929 Wermelskirchen
Tel.: 02193 813
Web: http://www.rausmuehle.de/

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