Langsam bekomme ich eine Aversion gegen dieses „Open Table“ Reservierungssystem. Obwohl ich alles nur noch telefonisch mache, werde ich jedesmal nach „bitte genauer Schreibweise“ von Nach- und Vorname gefragt. Dabei werde ich im Rahmen eines Restaurantbesucht vom Personal sicher nicht mit Vornamen angesprochen. „Nein“, teilt man mir mit, „ihre Angaben verlassen unser Haus nicht“. Ich habe da meine Zweifel, schließlich werden ich nur bei Häusern, die mit Open Table arbeiten , so genau nach meinen Daten gefragt.
Es hat uns einige Zeit gekostet, im Einbahnstraßensystem der engen Altstadt von Lennep einen Parkplatz zu finden. Aber bei dem kleinen Fußweg bekommt man wenigstens etwas von der Stadt mit.
Das Restaurant befindet sich in einer umgebauten Mennoniten-Kirche im Zentrum Lenneps. Wir betreten das Restaurant durch das Hauptportal der Kirche. An einen Klavierspieler vorbei geht es zu unserem Tisch in einem Wintergarten-ähnlichen Anbau, der die Kapazität des Hauses nochmals erweitert. Leider kann man von hier aus die Klänge des Klaviers kaum noch hören.
Die Karte ist wohltuhend überschaubar gehalten. Ob Salate, Vorspeisen, Pasta oder Fisch, es werden jeweils drei Gerichte angeboten. Allein die (Fleisch-)Hauptgänge umfassen sieben Positionen. Bei Salat, Fisch und Suppen gibt es auch je eine asiatisch angebauchte Variante. Als Vorspeise nehme ich das Kürbis-Koriandersüppchen mit Kokosmilch, Kürbiskernen, Orangen und Garnelen. Gerne würde ich die asiatische Note mit einem Glas von der Scheurebe kombinieren. Leider gibt es die Scheurebe nur flaschenweise. Das scheint mir auch das Manko des Hauses zu sein – man gibt sich durchaus „crossover“, scheut sich aber vor der Konsequenz, den Gästen einen ungewohnten aber passenden Wein anbieten zu müssen. Tatsächlich kann die Bedienung keinen der offenen Weine als Begleitung empfehlen.
Die Suppe ist gut abgestimmt und empfehlenswert. Alle nicht asiatisch angehauchten Gerichte werden sehr traditionell zubereitet – da geht man kein Experiment ein. Beim Hauptgericht entscheide ich mich für die Barbarie-Ente. Diese kommt sehr schön rosa gebraten mit Balsamico-Linsen und Schupfnudeln auf den Tisch. Ich bin angetan von den Linsen und der wirklich auf den Punkt gebratenen Entenbrust. Auch hier ist die Würzung (Kräuter/Honig und Port) stimmig.
Preis: Aperitiv, Suppe, Hauptspeise, 0,2 Wein = 40 Euro
P.S. Wegen eines Fehler in der Kameraeinstellung gibt es diesmal keine Bilder.
Klosterschänke
Klostergasse 8
42897 Remscheid
Tel: 02191 / 66 63 26
http://www.klosterschaenke-rs.de/restaurant.html
Posted on 4. Februar 2017 von schildi54
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